1623-1644 Urban VIII.

Urban VIII. (* 5. April 1568 als Maffeo Barberini in Florenz; † 29. Juli 1644 in Rom) war von 1623 bis 1644 Papst der katholischen Kirche.
Auffallend zurückhaltend agierte der Barberini-Papst im Dreißigjährigen Krieg, der in sein Pontifikat fiel. Als „Vater der Christen“, wie er sich selbst sah, versuchte er sich so weit wie möglich neutral zu verhalten.
Als allerdings im Mai 1631 die Truppen der katholischen Liga die Stadt Magdeburg stürmten, wurden alle Einwohner, ohne Ausnahme des Geschlechts, für vogelfrei erklärt. Es kam zu tagelangen Raubzügen, Vergewaltigungen und Ermordungen, bei denen mehr als 20.000 Bürger getötet wurden. In ganz Europa war man über dieses Massaker entsetzt und es gilt als das größte und schlimmste während des Dreißigjährigen Krieges. Es hieß, die Taten und der Schrecken seien in ihrer Entsetzlichkeit „nicht in Worte zu fassen und nicht mit Tränen zu beweinen“. Papst Urban VIII. hingegen verfasste am 24. Juni 1631 ein Schreiben, in dem er seine Freude über die „Vernichtung des Ketzernestes“ zum Ausdruck brachte.
Durch seine Verschwendungssucht vergrößerte sich das Defizit des Kirchenstaats von 16 Millionen Scudi zur Zeit seines Amtsantritts auf 35 Millionen im Jahr 1640. Daher planten 1636 Mitglieder der spanischen Fraktion des Kardinalskollegiums seine Absetzung, womöglich gar Ermordung. Nachdem ihm dies jedoch verraten wurden, kehrte er unverzüglich zurück, berief ein Konsistorium ein und wies sämtliche Kardinäle aus Rom aus.

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