Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation

Als römisch-deutsche Kaiser, historische lateinische Bezeichnung Romanorum Imperator (‚Kaiser der Römer‘), bezeichnet man die Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, um sie einerseits von den römischen Kaisern der Antike und andererseits von den Kaisern des Deutschen Reichs zwischen 1871 und 1918 zu unterscheiden.

Das Recht der Kaiserwahl hierzu lag alleine bei den Kurfürsten. Der Erzbischof von Mainz hatte binnen 30 Tagen nach dem Tod des letzten Königs die Kurfürsten in Frankfurt am Main zusammenzurufen, um im dortigen Dom den Nachfolger zu küren. Der Gewählte erhielt alle Rechte nicht nur eines Königs, sondern auch des zukünftigen Kaisers. Die Stimmabgabe erfolgte nach Rang:

 1.  Der Erzbischof von Trier als Kanzler für Burgund.
 2.  Der Erzbischof von Köln als Kanzler für Reichsitalien.
 3.  Der König von Böhmen als gekrönter weltlicher Fürst und Erzschenk des Reiches.
 4.  Der Pfalzgraf bei Rhein.
 5.  Der Herzog von Sachsen als Erzmarschall.
 6.  Der Markgraf von Brandenburg als Erzkämmerer.
 7.  Der Erzbischof von Mainz hatte als Kanzler für die deutschen Lande den höchsten          Rang und stimmte wegen der Möglichkeit des Stichentscheides durch seine Stimme als Letzter ab.

Die Krönung zum Kaiser sollte grundsätzlich durch den Papst erfolgen. Tatsächlich geschah dies aber zuletzt bei Karl V.

 

Unterkategorien

  • 1519-1558 Karl V.

    Karl V. – spanisch Carlos I., (* 24. Februar 1500 im Prinzenhof, Gent, Burgundische Niederlande; † 21. September 1558 im Kloster von Yuste, Extremadura) war ein Angehöriger des Herrscherhauses Habsburg.

    Nach dem frühen Tod seines Vaters Philipp I. von Habsburg und Kastilien war Karl ab 1515 Herzog der Burgundischen Niederlande und ab 1516 als Carlos I. der erste König von Spanien. Im Jahr 1519 erbte er das Erzherzogtum Österreich und wurde als Karl V. zum römisch-deutschen König gewählt. Im Jahre 1530 wurde er offiziell, als letzter römisch-deutscher König, durch Papst Clemens VII. zum Kaiser gekrönt.

  • 1564-1576 Maximilian II.

    Maximilian II. (* 31. Juli 1527 in Wien; † 12. Oktober 1576 in Regensburg), war Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und Erzherzog zu Österreich von 1564 bis 1576.

    Maximilian wurde am 14. Mai 1562 in Prag zum König von Böhmen gekrönt und am 24. November desselben Jahres in Frankfurt am Main zum römisch-deutschen König gewählt. Am 16. Juli 1563 erfolgte in Pressburg seine Krönung zum König von Ungarn und Kroatien. Am 25. Juli 1564 folgte er seinem verstorbenen Vater Ferdinand I. in der Herrschaft des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation nach.

  • 1576-1612 Rudolf II.

    Rudolf II. (* 18. Juli 1552 in Wien; † 20. Januar 1612 in Prag) war Kaiser des Heiligen Römischen Reichs (1576–1612), König von Böhmen (1575–1611) sowie König von Ungarn (1572–1608) und Erzherzog von Österreich (1576–1608).

    Rudolf war ein bedeutender Förderer von Kunst und Wissenschaft, aber ein insgesamt schwacher Herrscher und zumindest in den letzten Jahren faktisch regierungsunfähig. In seine Zeit fällt der lange Türkenkrieg und die gregorianische Kalenderreform.

  • 1612-1619 Matthias

    Matthias (* 24. Februar 1557 in Wien; † 20. März 1619 ebenda) war Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und Erzherzog von Österreich 1612–1619 und bereits seit 1608 König von Ungarn und Kroatien, seit 1611 auch König von Böhmen.

    Er spielte eine maßgebliche Rolle bei der innerfamiliären Opposition der Habsburger gegen seinen Bruder Kaiser Rudolf. Nach dem Gewinn der Macht zeigte er wenig eigene politische Initiative. Mit dem böhmischen Aufstand begann in der Schlussphase der Herrschaft von Matthias der Dreißigjährige Krieg.

  • 1619-1637 Ferdinand II.

    Ferdinand II. (* 9. Juli 1578 in Graz; † 15. Februar 1637 in Wien) war von 1619 bis zu seinem Tode Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Seit 1590 Erzherzog von Innerösterreich, vereinte er nach und nach die Territorien der Habsburgermonarchie unter seiner Herrschaft. 1617 wurde er König von Böhmen, jedoch zeitweise 1619/20 durch den Ständeaufstand in Böhmen (1618) abgesetzt. 1618 wurde er König von Ungarn und Kroatien und 1619 Erzherzog von Österreich.

    Gegen ihn erhoben sich die böhmischen Stände, was zum Auslöser des Dreißigjährigen Krieges wurde. Nach dem Sieg über die Aufständischen setzte er vor allem in Böhmen mit drakonischen Maßnahmen den Vorrang der königlichen Macht und den Katholizismus als einzige erlaubte Konfession im unmittelbaren Machtbereich der Habsburger durch. In der folgenden Phase des Dreißigjährigen Krieges (Dänisch-niedersächsischer Krieg) war der Feldherr des Kaisers, Wallenstein, siegreich. Ferdinand versuchte in der Folge, auch im Reich Gegenreformation und kaiserliche Macht durchzusetzen. Er scheiterte damit am Widerstand der Kurfürsten. Im Prager Frieden von 1635 suchte er den Ausgleich mit den Reichsständen, konnte damit den Krieg aber nicht beenden, weil es nicht gelang, die ausländischen Mächte daran zu hindern, ihre eigenen Interessen auf dem deutschen Kriegsschauplatz weiterzuverfolgen.

  • 1637-1657 Ferdinand III.

    Ferdinand III. (* 13. Juli 1608 in Graz; † 2. April 1657 in Wien), aus dem Hause Habsburg, war von 1637 bis zu seinem Tode 1657 römisch-deutscher Kaiser, zudem bereits seit 1625 bzw. 1627 König von Ungarn, Kroatien und Böhmen.

    Ferdinand III trat während des Dreißigjährigen Krieges die Herrschaft an. In seine Zeit fällt der Niedergang des unter seinem Vater gesteigerten kaiserlichen Machtanspruchs. Er wollte früh den Krieg beenden, sah sich aber nach vielen militärischen Niederlagen und vor dem Hintergrund nachlassender Macht gezwungen, in vielen Punkten auf bisherige Positionen der Habsburger zu verzichten. Er gab damit den lang verzögerten Weg zum Westfälischen Frieden frei, obwohl die kaiserliche Macht nach dem Friedensschluss schwächer war als vor dem Krieg. In Böhmen, Ungarn und den österreichischen Erblanden war die Stellung von Ferdinand als Landesherr allerdings stärker als zuvor.

  • 1658-1705 Leopold I.

    Leopold I. (* 9. Juni 1640 in Wien; † 5. Mai 1705 ebenda), VI. aus dem Hause Habsburg, war von 1658 bis 1705 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches sowie König in Germanien (ab 1654), Ungarn (ab 1655), Böhmen (ab 1656), Kroatien und Slawonien (ab 1657). Machtpolitisch stand seine Regierungszeit im Westen ganz im Zeichen der Abwehr der französischen Expansion unter Ludwig XIV.

  • 1705-1711 Joseph I.

    Joseph I. (* 26. Juli 1678 in Wien; † 17. April 1711 ebenda) war ein Fürst aus dem Hause Habsburg und von 1705 bis 1711 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, König von Böhmen, Kroatien und Ungarn.

  • 1711-1740 Karl VI.

    Karl VI. (* 1. Oktober 1685 in Wien; † 20. Oktober 1740 ebenda) war von 1711 bis 1740 römisch-deutscher Kaiser und Erzherzog von Österreich sowie Souverän der übrigen habsburgischen Erblande, als Karl III. König von Ungarn und Kroatien, als Karl II. König von Böhmen, als Karl III.

  • 1742-1745 Karl VII.

    Karl Albrecht von Bayern (* 6. August 1697 in Brüssel; † 20. Januar 1745 in München) aus dem Hause Wittelsbach war von 1726 bis 1745 als Karl I. Kurfürst und Herzog von Bayern. Nach dem Tod des habsburgischen Kaisers Karl VI. im Jahr 1740 beanspruchte er aufgrund seiner Ehe mit Maria Amalia von Österreich, der Nichte Karls VI., auch das Erzherzogtum Österreich und war von 1741 bis 1743 als Karl III. kurzzeitig König von Böhmen, konnte sich im Österreichischen Erbfolgekrieg aber nicht gegen Maria Theresia durchsetzen, was ihm zeitweise sogar seine Herrschaft in Bayern kostete.

    Als er zwischenzeitlich siegreich zu sein schien, erlangte er 1742 als Karl VII. die Wahl zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und blieb dies bis zu seinem Tod, durch die schlechte Kriegslage bedingt jedoch die meiste Zeit ohne seine Hausmacht in Bayern. Durch seine Wahl wurde er der einzige Nicht-Habsburger auf dem Kaiserthron seit 1437 und – vier Jahrhunderte nach seinem Stammvater Ludwig IV. – der dritte Wittelsbacher auf dem römisch-deutschen Thron. Ihm folgte Franz I. Stephan, welcher als Ehemann Maria Theresias das Haus Habsburg-Lothringen begründete.

  • 1745-1765 Franz I.

    Franz Stephan von Lothringen (* 8. Dezember 1708 in Nancy; † 18. August 1765 in Innsbruck) war zunächst von 1729 bis 1736 als Franz III. Herzog von Lothringen und Bar, anschließend ab 1737 als Franz II. Großherzog der Toskana und von 1745 an als Franz I. zugleich Kaiser des Heiligen Römischen Reiches.

    Franz Stephan heiratete Erzherzogin Maria Theresia von Österreich, die einzige Erbin Kaiser Karls VI., und begründete mit ihr das Haus Habsburg-Lothringen. Seit 1740 war er ihr Mitregent in den Habsburgischen Erblanden, wurde aber kaum an den Regierungsgeschäften beteiligt. 

  • 1765-1790 Joseph II.

    Joseph II.[1] (* 13. März 1741 in Schloss Schönbrunn, Wien; † 20. Februar 1790 in Wien) war von 1765 bis 1790 als erster Angehöriger des Hauses Habsburg-Lothringen Kaiser des Heiligen Römischen Reiches.

    Von 1765 bis 1780 amtierte Joseph, als Mitregent seiner Mutter Maria Theresia in den Ländern der Habsburgermonarchie, ab 1780 übte er die Herrschaft als Erzherzog von Österreich allein aus.

  • 1790-1792 Leopold II.

    Leopold II. (* 5. Mai 1747 in Wien; † 1. März 1792 ebenda) war Erzherzog von Österreich aus dem Haus Habsburg-Lothringen, von 1765 bis 1790 (als Peter Leopold) Großherzog der Toskana sowie von 1790 bis 1792 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und König von Böhmen, Kroatien und Ungarn.

  • 1792-1806 Kaiser Franz...

    Franz Joseph Karl (* 12. Februar 1768 in Florenz; † 2. März 1835 in Wien) aus dem Haus Habsburg-Lothringen war von 1792 bis 1806 als Franz II. der letzte Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. 1804 begründete er das Kaisertum Österreich, das er als Franz I. bis zu seinem Tod regierte.

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