1871-1918 Deutsches Kaiserreich

Deutsches Kaiserreich ist die Bezeichnung für die Phase des Deutschen Reichs von 1871 bis 1918. Im Deutschen Kaiserreich war der deutsche Nationalstaat eine am monarchischen Prinzip ausgerichtete konstitutionelle Monarchie.

Die deutsche Reichsgründung erfolgte zum 1. Januar 1871. Sie wurde durch die Kaiserproklamation des preußischen Königs Wilhelm I. am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal von Versailles inszeniert. Währenddessen befand sich das Kaiserreich noch im Deutsch-Französischen Krieg. Auf kleindeutscher Grundlage und unter der Herrschaft der preußischen Hohenzollern war damit erstmals ein deutscher Nationalstaat entstanden. Hauptresidenz des deutschen Kaisers und preußischen Königs war das Berliner Schloss.

Unterkategorien

  • 1871-1888 Kaiser...

    Wilhelm I. (* 22. März 1797 als Wilhelm Friedrich Ludwig von Preußen in Berlin; † 9. März 1888 ebenda) aus dem Haus Hohenzollern war ab 1871 der erste Deutsche Kaiser. Wilhelm war in Preußen unter dem Namen Prinz von Preußen im Jahr 1840 Thronfolger und ab 1858 Prinzregent geworden. Ab 1861 König von Preußen, wurde er 1867 Präsident des Norddeutschen Bundes, aus dem 1871 das Deutsche Kaiserreich hervorging.

    Wilhelm war konservativ eingestellt und hatte wegen seiner Rolle bei der Niederschlagung der Märzrevolution in Berlin 1848 von seinen Gegnern den Spottnamen „Kartätschenprinz“ erhalten. Sein Antreten als Prinzregent bedeutete 1858 eine gewisse Liberalisierung. Noch während des Deutsch-Französischen Krieges 1870/1871 hatte er sich dem Gedanken widersetzt, für seine Stellung als Präsidium des Bundes den Titel Deutscher Kaiser anzunehmen, erlangte aber im Kaiserreich große Popularität. Seine Regierungszeit war wesentlich vom Wirken Otto von Bismarcks als preußischer Ministerpräsident und Reichskanzler geprägt.

  • 1871-1890...

    Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen, ab 1865 Graf von Bismarck-Schönhausen, ab 1871 Fürst von Bismarck, (* 1. April 1815 in Schönhausen (Elbe); † 30. Juli 1898 in Friedrichsruh bei Aumühle), war ein deutscher Politiker und Staatsmann. Von 1862 bis 1890 – mit einer kurzen Unterbrechung im Jahr 1873 – war er in Preußen Ministerpräsident, von 1867 bis 1871 zugleich Bundeskanzler des Norddeutschen Bundes sowie von 1871 bis 1890 erster Reichskanzler des Deutschen Reiches, dessen Gründung er maßgeblich vorangetrieben hatte.

  • 1888 Kaiser Friedrich...

    Friedrich III., mit vollem Namen Friedrich Wilhelm Nikolaus Karl von Preußen (* 18. Oktober 1831 im Neuen Palais in Potsdam; † 15. Juni 1888 ebenda), aus dem Haus Hohenzollern war in seinem Todesjahr 99 Tage lang Deutscher Kaiser und König von Preußen. Im Deutschen und im Deutsch-Französischen Krieg war er ein preußischer Feldherr.

  • Viktoria Kaiserin...

    Victoria Adelaide Mary Louisa, Prinzessin von Großbritannien und Irland, ab 1888 Kaiserin Friedrich (* 21. November 1840 im Buckingham Palace, London; † 5. August 1901 in Schloss Friedrichshof, Kronberg im Taunus), war als erstes Kind von Albert von Sachsen-Coburg und Gotha und Königin Victoria von Großbritannien eine britische Prinzessin aus dem Hause Sachsen-Coburg und Gotha. Als Gemahlin Friedrichs III. war sie Königin von Preußen und Deutsche Kaiserin.

  • Auguste Viktoria...

    Auguste Viktoria Friederike Luise Feodora Jenny von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg VA (* 22. Oktober 1858 in Dolzig, Niederlausitz; † 11. April 1921 im Haus Doorn, Niederlande) war die Gemahlin Kaiser Wilhelms II. und als solche von 1888 bis 1918 Deutsche Kaiserin und Königin von Preußen.

  • 1888-1918 Kaiser...

    Wilhelm II., (* 27. Januar 1859 in Berlin; † 4. Juni 1941 in Doorn, Niederlande) aus dem Haus Hohenzollern, war von 1888 bis 1918 letzter Deutscher Kaiser und König von Preußen. Wilhelm war ein Enkel Kaiser Wilhelms I. und ein Sohn Kaiser Friedrichs III. Dieser regierte nur 99 Tage, sodass im „Dreikaiserjahr“ 1888 auf einen 90-jährigen und einen 56-jährigen Herrscher der 29-jährige Wilhelm II. folgte. Durch seine Mutter Victoria von Großbritannien und Irland war Wilhelm Enkel der britischen Königin Victoria.

    Mit seiner traditionellen Auffassung vom Kaisertum zeigte Wilhelm zu wenig Verständnis für die Anforderungen einer modernen konstitutionellen Monarchie. Erst im Oktober 1918, unter dem Druck des sich für Deutschland und seine mit ihm verbündeten anderen Mittelmächte als verloren abzeichnenden Ersten Weltkriegs, stimmte Wilhelm den Oktoberreformen zu, denen zufolge der Reichskanzler formell das Vertrauen des Reichstags benötigte.

    Nach Beginn der Novemberrevolution verkündete Reichskanzler Max von Baden am 9. November 1918 die Abdankung Wilhelms und dessen Sohnes, Kronprinz Wilhelm von Preußen. Bereits seit dem 29. Oktober hielt sich der Kaiser im deutschen Hauptquartier im belgischen Spa auf. Er ging von dort ins Exil in die nahen Niederlande, wo ihm Königin Wilhelmina Asyl gewährte und 1919 die von den Entente-Mächten verlangte Auslieferung als Kriegsverbrecher ablehnte. Vom niederländischen Doorn aus bemühte sich Wilhelm II. erfolglos um eine Restauration der Monarchie in Deutschland. Er starb dort 1941 im Alter von 82 Jahren und wurde in einem Mausoleum im Park des Hauses Doorn beigesetzt.

  • Abgeordneter August...

    Ferdinand August Bebel (* 22. Februar 1840 in Deutz bei Köln; † 13. August 1913 in Passugg, Schweiz) war ein sozialistischer deutscher Politiker und Publizist. Er war einer der Begründer der deutschen Sozialdemokratie und gilt bis in die Gegenwart als eine ihrer herausragenden historischen Persönlichkeiten. Er wirkte als einer der bedeutendsten Parlamentarier in der Zeit des Deutschen Kaiserreichs und trat auch als einflussreicher Autor hervor.

  • 1918 Reichskanzler...

    Prinz Maximilian Alexander Friedrich Wilhelm von Baden (kurz: Max von Baden, * 10. Juli 1867 in Baden-Baden; † 6. November 1929 in Konstanz), war 1918 der letzte Reichskanzler des Deutschen Kaiserreichs und der letzte Thronfolger des Großherzogtums Baden.

  • Alfred von Tirpitz...

    Alfred Peter Friedrich Tirpitz, ab 1900 von Tirpitz (* 19. März 1849 in Küstrin; † 6. März 1930 in Ebenhausen in Oberbayern), war ein deutscher Großadmiral, von 1897 bis 1916 Staatssekretär des Reichsmarineamts und später Politiker der Deutschnationalen.
    Großadmiral Alfred von Tirpitz gilt als Begründer der deutschen Hochseeflotte. Ziel war es, eine Flotte zu schaffen, die zwar die Stärke der britischen Flotte nicht erreichen, jedoch für die Seemacht Großbritannien zumindest eine Risikodrohung im Falle eines Krieges gegen das Deutsche Reich darstellen sollte. So kam es zum Deutsch-Britischen Wettrüsten.
    Meinungsverschiedenheiten mit Wilhelm II. über den Einsatz der Flotte im Krieg führten zum Ausscheiden des Großadmirals aus dem militärischen Dienst. Wilhelm II. selbst berichtet dagegen, dass der Reichskanzler von Bethmann die Entlassung des Großadmirals gefordert habe, da ihm alle Staatssekretäre unterstellt seien und er als Kanzler das Sagen habe.

  • Fürst von Bülow...
    ab 1899 Graf, ab 1905 Fürst von Bülow
    * 3. Mai 1849 in Klein Flottbek; +28. Oktober 1929 in Rom
    war ein deutscher Politiker und Staatsmann.
    Seit 1897 war er Staatssekretär des Auswärtigen Amtes und von Oktober 1900 bis Juli 1909 Reichskanzler des Deutschen Kaiserreichs.
    Bülow machte eine Karriere als Diplomat. Als Staatssekretär hatte er im Kaiserreich ein Amt inne, das in etwa einem heutigen Minister entsprach.
    Schon in dieser Zeit entwickelte er sich zur führenden Person in der Reichsleitung.
    Dem Reichskanzler Bülow gelang es, sowohl mit dem Kaiser als auch mit den verschiedenen Parteien des Reichstags zusammenzuarbeiten.
    Außenpolitisch vermied er wohl den Ausbruch eines Krieges, trug aber Mitschuld an der Verschlechterung des Verhältnisses vor allem zu Großbritannien.
    Wikipedia 2023

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